AWO-Vortrag "Infektiöse:r Patient:in in der Zahnarztpraxis"

AWO-Vortrag "Infektiöse:r Patient:in in der Zahnarztpraxis"

In dem Vortrag der AWO (Zentrum für Aidsarbeit Schwaben) am 14.06.2023 in den beiden Fachklassen für Zahnmedizinische Fachangestellte ZFA10a und ZFA10b ging es um HIV und AIDS im Gesundheitswesen.

Am Anfang erzählten die Referent:innen darüber, was sie genau in der „AWO Bezirksverband Schwaben e.V.“ machen: sie beraten und begleiten Menschen mit HIV/AIDS. Zudem besuchen sie Pflegeheime und Schulklassen im Gesundheitswesen, um über HIV/AIDS aufzuklären.

HIV heißt „Humans Immunodeficiency Virus“, auf Deutsch: menschliches Immunschwächevirus. Die Virusgruppe nennt man Retrovirus.

AIDS/HIV wurde 1983/1984 entdeckt, in diesem Zeitraum war auch eine AIDS-Krise.

Es gibt inzwischen eine Therapie, diese nennt man auch „Antiretrovirale Therapie“. Die Therapie wird durch Tabletten durchgeführt. Diese Tabletten unterbinden die Virusvermehrung und verursachen, dass die infizierte Person nicht ansteckend ist. Das Ziel dieser Therapie ist die Stabilisierung des Immunsystems und die Erhöhung der Lebenserwartung.

Wenn jemand sich testet und dabei die Tabletten nimmt, kommt kein nachweisbares Ergebnis heraus. Die Referent:innen wiesen darauf hin, dass es strafbar ist, wenn  man von seiner HIV-Infektion weiß und dies dem/der Partner:in verschweigt.

Für die Therapie ist eine frühzeitige Diagnose sehr wichtig. Wenn man dann die Tabletten nimmt muss man regelmäßig alle drei Monate zu einer Kontrolluntersuchungen.

Drogen, Alkohol, Viagra und Johannisbeerkraut können die Tabletten unwirksam machen. Früher mussten die HIV-Patienten ihre Medikamente in bestimmten Zeitabständen mehrmals täglich einnehmen. Dadurch mussten sie sich oft sogar für die Nacht Wecker stellen. Heutzutage ist dies nicht mehr so. Jetzt müssen Patienten nur noch einmal täglich eine Tablette einnehmen.

Inzwischen gibt es auch Tabletten für Personen, welche noch nicht angesteckt wurden. Männer müssen diese Tabletten vier Tage bevor sie den Verdacht haben, angesteckt zu werden, einnehmen, Frauen hingegen durchgängig.

HIV wird durch Blut, Sperma, Vaginalsekret und die Darmschleimhaut übertragen und über eine Blutabnahme festgestellt. Man kann sich beim Arzt testen lassen, die Kosten in Höhe von 25 bis 30 Euro muss man jedoch selbst tragen. Die AWO bietet ebenfalls Tests an und seit kurzem gibt es für 15 Euro auch HIV-Selbsttests. Hier wird lediglich etwas Blut aus der Fingerkuppe entnommen.

Ein HIV-Test ist frühestens sechs Wochen nach der Infizierung möglich, bei den Selbsttests erst nach zwölf Wochen. Das Testergebnis liegt dann regulär nach drei Tagen vor, beim Selbsttest bereits nach 15 Minuten.

In Deutschland gibt es 90.800 HIV-Infizierte, davon sind 72.700 Personen männlich und 18.100 weiblich. Weltweit gibt es 38,4 Millionen Infizierte, wovon mehr Frauen als Männer infiziert sind. Die Gründe hierfür sind: Prostitution, mangelnde Verhütung und die mangelnde medizinische Versorgung. MSM (Männer Sex mit Männern) ist sehr risikoreich bei der Ansteckung.

Anfang der 80er (während der AIDS- Krise) waren die Suizidzahlen höher als jetzt. In etwa 8.600 Menschen sind ohne Diagnose infiziert. Dies ist jedoch nur eine Schätzung.

Die AWO besucht die Schulen, um die Angst im Umgang mit HIV-Erkrankten zu nehmen. Patient:innen mit AIDS sollten  genauso behandelt werden, wie Menschen ohne diese Erkrankung – in der Zahnarztpraxis und selbstverständlich auch in unserer Gesellschaft.

Engelina Adam - ZFA10a

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