Ein Patient wie jeder andere?! – HIV und Hepatitis im Gesundheitswesen

Ein Patient wie jeder andere?! –  HIV und Hepatitis im Gesundheitswesen

Unter diesem Motto stand der erstmals stattfindende Fachvortrag am 19.12.2018 der Aidshilfe Schwaben unter der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt AWO. Als Psychosoziale Aidsberatungsstelle erfolgt die Beratung und Betreuung HIV-infizierter Klienten sowie die Aufklärung im Umgang mit dieser Patientengruppen an Schulen, Altenheimen, Krankenhäusern und Kindergärten. Die Auszubildenden im ersten Lehrjahr zur Zahnmedizinischen Fachangestellten und Medizinischen Fachangestellten erhielten in drei Schulstunden zahlreiche Fakten und wichtige Informationen zu diesen beiden Infektionskrankheiten.

Als Referenten reisten die Psychologin Frau Maria Gersch und der fachliche Mitarbeiter im Bereich Prävention Herr Rudolf Sommersperger aus Augsburg an.

Zuerst wurden die Schülerinnen über die beiden Abkürzungen HIV und AIDS informiert. Sobald ein Patient mit dem Erreger infiziert ist, spricht man von einem HIV-infizierten oder HIV+ Patienten. Eine AIDS Erkrankung tritt im Durchschnitt erst nach zehn Jahren auf, wenn durch die Zerstörung der CD 4 Helferzellen ein Zusammenbruch des Immunsystems eintritt und der Patient sich in keiner medikamentösen Therapie befindet. Falls der Verdacht einer Infektion mit dem HI-Virus besteht, kann man sich kostenlos und anonym einem Bluttest im Gesundheitsamt unterziehen. Die neu angebotenen Selbsttests aus der Apotheke, werden immer nochmals durch eine erneute Blutabnahme beim Arzt nachuntersucht. Im Jahr 2018 erkrankten in Deutschland 86.100 Personen. Weltweit sind 37 Millionen Menschen infiziert.

Die Übertragungswege und eventuelle Gefährdungen im Bereich der medizinischen Versorgung dieser Patienten wurden mit den Schülerinnen interaktiv bearbeitet. Jede Schülerin erhielt drei verschiedene Fähnchen in den Farben rot, gelb und grün. Je nach Gefährdungsgrad eines Infektionsrisikos durften die Schülerinnen mit den Fähnchen abstimmen, ob es sich um ein hohes Risiko, mittleres Risiko oder gar kein Risiko handelt. Anhand von Karikaturen z.B. einer Zahnentfernung beim Zahnarzt, einer schwangeren HIV-infizierten Frau oder einer Bluttransfusion im Krankenhaus schwenkten die Schülerinnen die Fähnchen. Teils war man sich sofort einig, aber manchmal bestand auch Unwissenheit in gewissen Situationen. Herr Sommersperger ergänzte auf ansprechende Art die nötigen Informationen und nahm den Schülerinnen somit etwas die Angst im Umgang mit HIV-infizierten Patienten in der Praxis.

Abschließend erkläre Frau Gersch die Hepatitiserkrankung mit ihren verschiedenen Formen. Alle Schülerinnen erhielten am Ende der Veranstaltung kostenlose Infoflyer, die sich mit den Erstmaßnahmen nach HIV-Exposition beschäftigen sowie ein Faltblatt der bestehenden Beratungsstellen in Schwaben zur Kontaktaufnahme im Bedarfsfall.

Gerne möchten wir diese berufsspezifische Fortbildung auch im nächsten Schuljahr wieder für unsere Schülerinnen anbieten und bedanken uns auf diesem Wege nochmals sehr herzlich bei den beiden Referenten für die fachlich äußerst wertvolle und schüleraktive Veranstaltung.

Barbara Hampp

Durch das Laden dieser Ressource wird eine Verbindung zu externen Servern hergestellt, die evtl. Cookies und andere Tracking-Technologien verwenden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Externe Medien erlauben