Medizinische Fachangestellte führen Ernährungsberatung durch

Medizinische Fachangestellte führen Ernährungsberatung durch

Ein 14-jähriges Mädchen wiegt 80 kg. Es mag keine Bewegung und isst ungern Obst und Gemüse. Wie würden Sie gesundheitliche Risiken beurteilen, denen sich das Mädchen aussetzt? Welche Kriterien ziehen Sie für Ihre Beurteilung heran?

Diese und weitere Fragen zu gesunder Ernährung bekamen die Schülerinnen der 12. Klasse der Ausbildungsrichtung „Medizinische Fachangestellte“ während eines Unterrichtsprojekts im Fachbereich Behandlungsassistenz gestellt. Im Lernfeld 10 „Patienten bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen der Erkrankungen des Verdauungssystems begleiten“ lautet eine Aufgabenstellung: „Schülerinnen erarbeiten im Team Ernährungshinweise für verschiedene Patientengruppen.“

Nachdem die Arbeitsrichtlinien erläutert waren, machten sich die Auszubildenden in Kleingruppen von 3 bis 4 Schülerinnen ans Werk: Zunächst galt es, eine „problematische“ Patientengruppe zu definieren: z. B. schwangere Frauen mit Beinödemen, ältere übergewichtige Patienten mit Blutzuckerschwankungen und erhöhten Cholesterinwerten oder übergewichtige Kinder.  

Die angehenden MFAs durften ihrer Kreativität hierbei freien Lauf lassen unter der Prämisse, dass die Anamnese der frei erfundenen Patienten realistische Züge aufweist. Hier wurde so manche Krankenvorgeschichte von Patienten aus der eigenen Ausbilderpraxis (natürlich ohne Namensnennung) inklusive eigener persönlicher Erfahrungen diskutiert, bis bei jeder Gruppe der zu beratende und zu behandelnde „Problempatient“ gefunden und beschrieben war.  

In einem zweiten Schritt hatten die Teams Ernährungshinweise zu formulieren, die dazu geeignet sind, den Patienten bei der Gesunderhaltung zu unterstützen. Ganz konkret musste jede Gruppe einen kompletten Ernährungsplan für einen Tag erstellen, mit Mengenangaben und besonders zu empfehlenden Lebensmitteln. Anzugeben waren auch Nahrungsmittel, die möglichst zu vermeiden sind, sowie die entsprechenden Begründungen aus der Ernährungskunde. Letztendlich wurden Ernährungshinweise für die verschiedenen Problempatienten erstellt, die speziell auf ihre Krankenvorgeschichte und den daraus resultierenden Kalorienbedarf abgestimmt waren.  

Und wie verhält es sich nun mit dem 14-jährigen Mädchen, das 80 kg wiegt? Hier ist zu einer ersten Beurteilung der BMI (Body Mass Index) heranzuziehen. Er ist eine Maßzahl für die Bewertung des Körpergewichts eines Menschen in Relation zu seiner Körpergröße: BMI = Gewicht / Körpergröße im Quadrat. Bei normalgewichtigen Jugendlichen beträgt er 17 bis 23.  

Der BMI der 14-Jährigen beträgt 31, was einem starken Übergewicht entspricht. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung ist dringend anzuraten, um gesundheitlichen Schädigungen vorzubauen. Bei der Ernährung ist es in erster Linie zu empfehlen, für eine ausbalancierte Zufuhr von Eiweiß, Kohlenhydraten und Fetten (Pflanzenfetten, z. B. in Form von Olivenöl) zu sorgen. Reiches an Ballaststoffen, Obst und Gemüse darf auf dem Speiseplan auch nicht fehlen, weil es die Verdauung anregt und die Grundlage für nützliche Darmbakterien bildet. 

Dass dies durchaus angenehme Konsequenzen haben kann, zeigen die Ernährungsempfehlungen des MFA-Teams: Müsli mit Joghurt und frischen Früchten zum Frühstück; Putenbrustfilet, Salzkartoffel, Gemüse und Apfelsaftschorle zu Mittag und abends Kartoffelsalat mit Forellenfilet; ergänzt um ein Dessert aus Quark mit frischen Beeren. Gesundes Abnehmen kann so auch wirklich lecker sein, stellten die Schülerinnen abschließend heraus! 

Viktoria Minich 
Ä
rztin, Lehrkraft Medizin

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