Notfallmanagement in der Zahnarztpraxis

Notfallmanagement in der Zahnarztpraxis

Ein plötzlicher akuter Notfall - was ist jetzt zu tun?

Niemand wünscht sich, eine akute, lebensbedrohliche Notsituation erfahren zu müssen. Völlig ausschließen lässt sie sich leider für keinen Menschen. Selbst in einer Zahnarztpraxis ist man nicht gegen eine plötzlich eintretende, schwere gesundheitliche Attacke gefeit. Dass sich dort ein Patient allerdings in „besten Händen“ fühlen kann, dazu trägt u.a. ein alljährlich, an der Berufsschule Ostallgäu stattfindendes Seminar mit dem Arbeitstitel „Notfallmanagement in der Zahnarztpraxis" bei.

Nachdem wir die Veranstaltung Corona-bedingt zwei Schuljahre nicht abhalten konnten und diese selbst im Frühjahr 2022 für die Medizinischen Fachangestellten aufgrund der aktuellen Infektionslage kurzfristig absagen mussten, freuten wir uns sehr, am 18. Mai 2022 das Notfallmanagement in der Zahnarztpraxis für die Schüler:innen der beiden 10ten Klassen für Zahnmedzinische Fachangestellte und deren Ausbildungspraxen wieder durchführen zu können.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bzw. das „Notfallmanagement“ zählen zu den grundlegenden Wissens- und Kompetenzbereichen in der Ausbildung für ZFAs. Mit dieser Veranstaltung, als elementaren Baustein zum Erwerb dieser Kompetenzen, möchte die Berufsschule die Ausbilder:innen in ihrer Ausbildungsarbeit unterstützen. 

Die Fortbildung, welche von den beiden Notfallsanitätern und Ausbildern im Rettungsdienst, Herr Johannes Neumair und Herr Christian Nett angeboten wird, teilte sich in zwei unterschiedliche Blöcke. In ersten (Theorie-)Teil ging es um die folgenden Themen:

  • Abschätzung des kardiovaskulären Risikoprofils
  • Vitale Bedrohung frühzeitig erkennen und therapieren
  • Adäquate Notfallausrüstung richtig einsetzen
  • Kontinuierliches Training richtig einsetzen
  • Einweisung in die Reanimierungsrichtlinien
  • Anwendung des Defibrillators
  • Vorbereiten von Infusion und Injektion

War der erste Programmpunkt für die Teilnehmer eher passiv gestaltet, so hieß es im zweiten Teil selbst aktiv werden. Auf das theoretische Grundwissen aufbauend galt es nun, die eigenen Fertigkeiten der „akuten Notfallbewältigung“ auszuprobieren bzw. Neuerungen (z.B. bei der Herz-Lungenmassage, stabilen Seitenlage, …) umzusetzen und einzuüben. In Kleingruppen (Praxisteams) bot sich für jede:n Teilnehmer;in die Gelegenheit, unter Anleitung und Korrektur der Dozenten, anhand der umfangreich zur Verfügung gestellten Übungsmodelle, die eigene Geschicklichkeit bei der Anwendung von Notfallmaßnahmen zu trainieren und auf einen aktuellen Stand zu bringen. So knieten die Teilnehmer:innen neben den bewusstlos (mit Herzstillstand) am Boden liegenden Patienten, um fachgerecht Erste-Hilfe-Maßnahmen (Reanimationsversuche) durchzuführen – genau so, wie es sich in der Praxis (im hoffentlich nie eintretenden Notfall) ereignen könnte. Hier gilt es, in der Bewältigung von akuten Notfallsituationen geschult zu sein. Der zweite Teil des Seminarnachmittages gab dazu zahlreiche Übungsgelegenheiten:

  1. Erkennen können, wann ein lebensbedrohlicher Zustand eines Patienten vorliegt, welcher sofortige Hilfemaßnahmen erfordert.
  2. Wissen, was man selbst in so einer Notsituation konkret und ohne Zögern tun muss.
  3. Sich in der Lage fühlen bzw. sich zutrauen, diese lebensrettenden Maßnahmen unverzüglich durchzuführen.

Während die Schüler:innen die Veranstaltung am Vormittag besuchten, waren am Nachmittag die Ausbilder:innen mit ihren Praxisteams herzlich zum Notfallmanagement an unsere Schule eingeladen, um gemeinsam in ihrem Team für den Ernstfall zu üben.

Jede:r Teilnehmer:in erhielt am Ende der Veranstaltung eine Teilnahmeurkunde überreicht.

Elfi Wagner

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